Generell gilt es, ein kinder- und jugendfreundlicheres Klima zu schaffen, indem es für Familien wieder attraktiv ist, viele Kinder zu haben, da die Eltern wissen, dass die Kinder in einem Umfeld aufwachsen, dass auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt. Die Umsetzung kann nur über die Gemeinden erfolgen, entsprechende finanzielle Anreize seitens des Landes sind daher dafür notwendig. Im Bereich der Raumordnung sind die Gemeinden anzuhalten, entsprechende Flächen für die Sportausübung auch für jene Jugendliche vorzusehen, die in keinem Verein integriert sind.
Immerhin ergibt sich aus der Jugendstudie des Landes Tirol, dass rund 40 % der Jugendlichen mit den Freizeitmöglichkeiten in ihrer Umgebung nicht ganz einverstanden sind und über 60 % der Meinung sind, dass die Städte mehr Grünflächen bekommen sollten, die man auch betreten darf. Dazu ist es aber notwendig, entsprechende Flächen auch in den Städten freizuhalten und nicht verbauen zu lassen. Auch dies kann letztlich nur über die Raumordnung des Landes beeinflusst werden.
Der überwiegende Teil der Jugend ist auch der Meinung, dass mehr Geld für Freizeitangebote investiert werden sollte, dass es nicht genügend Einrichtungen gibt, in denen sich Jugendliche, ohne viel Geld auszugeben, aufhalten können und dass es mehr Ausgehmöglichkeiten in Tirol für Jugendliche geben sollte. Nicht alles kann das Land Tirol aktiv beeinflussen, jedenfalls im Bezug auf Sport- und Freizeitmöglichkeiten kann die öffentliche Hand aber durch entsprechende Investitionstätigkeit Einfluss ausüben.
Der Umstand, dass Jugendliche offensichtlich der Meinung sind, die Politik würde für ihre Interessen zu wenig tun, führt nach der Jugendstudie auch dazu, dass Jugendliche an Politik relativ uninteressiert sind und die politischen Vorgänge auch kaum verfolgen.
Die Jugendstudie hat auch ergeben, dass sich von den Jugendlichen mit Migrationshintergrund über 20 % gar nicht integriert fühlen und immerhin noch 17 % nur teilweise oder kaum integriert fühlen. Es erscheint also durchaus sinnvoll, diesen Bereich verstärkt zu beachten und die Integration auf allen Ebenen zu fördern.
Der überwiegende Teil der Jugend ist der Meinung, heutzutage unter einem zu großen Druck zu stehen und fühlt sich oft im Stress.
Man wird den Jugendlichen nicht alle Belastungen der heutigen Zeit ersparen können, ein entsprechender Ausgleich durch eine gute Ausbildung und ein sinnvolles und reichhaltiges Freizeitangebot ist aber jedenfalls anzustreben und wird seine Wirkung nicht verfehlen.
Herzlichst Ihre
Andrea Krumschnabel
freie Abgeordnete zum Tiroler Landtag